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Erschienen am: 04.01.2013

Landwirtschaftsamt informiert sich am Vermessungsamt

Die Darstellung des Feldstücks in der Kombination von Digitaler Flurkarte und Orthophoto stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung für das Landwirtschaftsamt Erding.

Aufgrund einer Vorgabe der EU-Kommission sind die Flächen der Feldstücke von den Landwirtschaftsämtern anhand der aktuellen Luftbilder aus dem Jahr 2012 und der Digitalen Flurkarte der Bayerischen Vermessungsverwaltung zu überprüfen. Damit die Feldstücksgrenzen mit den neuen Luftbildern in ausreichender Genauigkeit zutreffend geprüft und gegebenenfalls angepasst werden können, ist es für die tägliche Arbeit der Mitarbeiter des Landwirtschaftsamtes von großer Bedeutung die Unterlagen zutreffend interpretieren zu können. Grundlage dafür ist das Wissen über die Entstehung und die Genauigkeit des Katasterkartenwerks und der Orthophotos.
Die Geschichte der Katasterkarten von der Uraufnahme über die Renovationsmessung bis zur modernen Digitalen Flurkarte wurde beim Amtsbesuch an Hand der Unterlagen des Vermessungsamtes Freising anschaulich dargestellt.
Es ist immer wieder erstaunlich, mit welch hoher graphischer Genauigkeit im 19. Jahrhundert, ohne die technischen Hilfsmittel von heute, gearbeitet wurde. Das Werkzeug der Geometer war einfach: ein Messtisch und ein Lineal, das mit einem Fernrohr verbunden war. So konnten die Messergebnisse an Ort und Stelle auf das auf dem Messtisch aufgespannte Messtischblatt übertragen werden.
Heute werden die für die Aufnahme der Grenzzeichen und Gebäudeecken erforderlichen Vermessungspunkte zum Teil über Satelliten festgelegt. Die Teile der Digitalen Flurkarte, die auf der Grundlage der Aufnahmen mit elektronischen Tachymetern entstanden sind, weisen Zentimeter-Genauigkeit auf.
Bei einem Orthophoto wird das Luftbild in eine orthogonale Ansicht umgerechnet. Im Gegensatz zum Luftbild besitzt das Orthophoto somit eine maßstabsgetreue Abbildung und kann deshalb mit der Digitalen Flurkarte kombiniert werden. Im Allgemeinen liegt die Genauigkeit der Orthophotos im freien Gelände im Meterbereich.
Trotz der Verwendung neuester Techniken bei der Katastervermessung bleiben die Katasterunterlagen aus dem 19. Jahrhundert unentbehrlich für die Feststellung von bisher unabgemarkten Grenzen. Bei Zweifeln an der Darstellung der Digitalen Flurkarte ist den Grundstückseigentümern zu empfehlen, die Grenzen in der Natur durch das Vermessungsamt feststellen zu lassen. Nur so können zuverlässige Aussagen über die Lage der Feldstücke gemacht werden.

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