Übersicht |  Drucken |  Versenden

Erschienen am: 08.07.2013

Spurensucher am Vermessungsamt

Für eine kleine Gruppe interessierter Heimatforscher öffnete das Vermessungsamt sein Archiv und gab einen Einblick in die historischen Karten. Die Floßlände von Freising ist in alten Katasterkarten dargestellt und war Anlass für hochinteressante Gespräche mit den Experten.

Floß auf der Isar im Jahr 1772

Über Jahrhunderte hat der Mensch durch Nutzung und Kultivierung die ihn umgebende Landschaft geprägt. In diesen so entstandenen "Kulturlandschaften " sind – je nach Region verschieden –zahlreiche charakteristische Elemente zu finden. Wie z. B. tief eingeschnittene Hohlwege, Streuwiesen im Erdinger und Freisinger Moos - landschaftliche Eigenheiten, die Teil unseres Heimatbildes sind. Durch die Intensivierung von Flächennutzungen oder bauliche Maßnahmen sind
Kulturlandschaften und ihre historischen Elemente zunehmend von einer unumkehrbaren Zerstörung bedroht. Problematisch ist dabei nicht der Landschaftswandel an sich, sondern die hohe Geschwindigkeit und geringe Steuerung der Veränderungen.
Um die historischen Kulturlandschaftselemente der hiesigen Region zu dokumentieren, begeben sich Veronika Stegmann und Dr. Chris Loos von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf gemeinsam mit den Bürgern des Projektgebietes auf die Suche nach Spuren in der Landschaft, die von historischen Nutzungen, Herrschafts- und Lebensverhältnissen zeugen.
Diese "Kulturlandschaftselemente" können im Internet-Portal www.kleks-online.de oder www.heimat-erkennen.de beschrieben und dokumentiert werden.
Eine wertvolle Quelle für die Suche nach solchen Objekten bieten historische Karten, die von einer Gruppe interessierter Heimatforscher und "Spurensucher" bei einem Besuch im Freisinger Vermessungsamt eingesehen werden konnte. Auf der Uraufnahme vom Jahre 1810 und dem Extraditionsplan aus dem Jahre 1860 ist die Floßlände von Freising dargestellt. Die Flößerei auf der Isar diente vom 13. bis zum 19. Jahrhundert dem Warentransport - z.B. Wein aus Oberitalien -, dem Personenverkehr und der Holzdrift. Ihre Blütezeit erreichte die Isarflößerei zwischen 1860 und 1870. Die wichtigsten Zielorte waren die bayerischen Residenzstädte München und Landshut und die Bischofsstadt Freising. Die Fahrt ging aber auch weiter isarabwärts bis zur Isarmündung bei Deggendorf und sogar noch donauabwärts bis Wien oder Budapest.

Gruppierung

Bilderstrecke starten: Klicken Sie auf ein Bild(3 Bilder)
nach oben